Vordenker der nachhaltigen Transformation: Drei Führungspersönlichkeiten im Portrait

Die Konferenz „Transformation in Zeiten geopolitischer Veränderungen“ umgesetzt von der INGLOSUS Stiftung, der Melitta Gruppe und der Bundesinitiative Impact Investing sowie unterstützt von B.A.U.M. e.V. und Roland Berger bringt am 7. Mai 2025 in Frankfurt Vordenkerinnen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zusammen, um der Frage nachzugehen: Wie gestalten wir Wandel in einer Welt im Umbruch?

Inmitten globaler Unsicherheiten lädt die Veranstaltung dazu ein, frische Impulse zu sammeln, neue Perspektiven zu entdecken und gemeinsam mit führenden deutschen Unternehmen nachhaltige Lösungen für die Zukunft zu entwickeln. Einen besonderen Einblick in diese Debatte geben drei Persönlichkeiten, die seit Jahren an vorderster Front für nachhaltigen Wandel stehen: Bettina Petzhold, Head of Corporate Responsibility der Lufthansa Cargo, Jürgen Kern, Chief Sustainability Offer der KfW und Jörg Eigendorf, Chief Sustainability Officer der Deutsche Bank. Ihre Perspektiven spiegeln die Verbindung von unternehmerischer Verantwortung und strategischer Weitsicht wider. Doch was treibt diejenigen an, die Wandel nicht nur fordern, sondern gestalten? Ein Blick auf drei zentrale Persönlichkeiten.

 

Bettina Petzhold, Head of Corporate Responsibility, Lufthansa Cargo

 

Bettina Petzold – Mit Passion und Strategie für mehr Nachhaltigkeit bei Lufthansa Cargo

„Nachhaltigkeit ist nicht alles, aber ohne Nachhaltigkeit ist alles nichts“

– mit diesem Leitspruch prägt Bettina Petzold, Head of Corporate Responsibility der Lufthansa Cargo die nachhaltige Transformation der Luftfracht-Tochter der Deutschen Lufthansa AG. Als Leiterin des neu gegründeten Teams für Corporate Responsibility, das auch das Umweltmanagement umfasst, treibt sie eine der wichtigsten Veränderungen in der Luftfrachtbranche voran. Ziel ihres Teams: Nachhaltigkeitsinitiativen bündeln, sichtbar machen und in die gesamte Organisation tragen – und darüber hinaus.

Ein neues Kapitel für Lufthansa Cargo

Mit Petzolds langjähriger Erfahrung in der Luftfracht ist verantwortet sie nicht nur die Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Strategien, sondern auch die Motivation der Belegschaft weltweit, sich aktiv für Klimaschutz und verantwortungsbewusstes Handeln einzusetzen. Dabei lautet das Motto: Jede Handlung zählt – Silodenken war gestern.

Eines der Vorzeigeprojekte ihres Teams ist die Initiative „Sustainable Choice“, ein digitales Zusatzangebot für Kunden, das einfach über die Website buchbar ist. Mit einem Klick können Spediteure und Versender entscheiden, einen Teil ihres Frachttransports mit Sustainable Aviation Fuel (SAF) durchzuführen – einer nachhaltigeren Alternative zum herkömmlichen Flugbenzin. Der Clou: Jeder Kunde, ob groß oder klein, erhält ein offizielles Zertifikat über die eingesparten Emissionen. Damit wird Klimaschutz messbar – und ein Wettbewerbsvorteil.

Trotzdem ist der Weg steinig: SAF ist aktuell noch drei- bis viermal teurer als normales Kerosin. Doch Petzold bleibt zuversichtlich. „Wir brauchen einen langen Atem und starke Partnerschaften“, erklärt Petzold im Interview mit Cargo Forwarder (Siehe hier, 01.03.2025). Erste Erfolge gibt es bereits: Großkunden wie Maersk und das chinesische Unternehmen BSI haben sich mit Lufthansa Cargo auf umfassende SAF-Bulk-Angebote verständigt.

#TogetherForSustainability – Kooperation als Schlüssel

Gemeinsam statt alleine: Unter dem Hashtag #TogetherForSustainability fördert Bettinas Team den Austausch mit Kunden, Partnern und Innovationsnetzwerken. Ob es um neue Technologien, CO2-Kompensation oder Prozessoptimierungen geht – hier entstehen konkrete Lösungen für eine klimafreundlichere Zukunft der Luftfracht.

Neben dem Flugbetrieb rückt Lufthansa Cargo unter Petzolds Leitung auch die Prozesse am Boden ins Zentrum: Der Wechsel auf E-Fahrzeuge in Frankfurt oder das Recycling alter Ladegurte sind nur zwei Beispiele für konkrete Maßnahmen, die Ressourcen schonen und CO₂ einsparen. Schritt für Schritt nähert sich das Unternehmen dem großen Ziel: Klimaneutralität.

KfW im Wandel: Wie Jürgen Kern nachhaltige Finanzierung vorantreibt

 

Jürgen Kern, Chief Sustainability Offer der KfW

Seit 2024 ist Jürgen Kern Chief Sustainability Officer bei der KfW und leitet die neu geschaffene Abteilung „Nachhaltigkeitsstrategie“. Mit über 20 Jahren Erfahrung in den Bereichen Finanzierung und Strategie hat Kern international bedeutende Projekte im Energiesektor sowie zum Schutz der Biodiversität in leitender Funktion begleitet und finanziert.

Internationale Erfahrung und Führung

Kern ist seit 2007 bei der Bank und war unter anderem vier Jahre in der brasilianischen Niederlassung tätig, bevor er 2014 nach Deutschland zurückkehrte und die Energie- und Verkehrsabteilung leitete. 2018 wurde Kern Direktor für Unternehmensstrategie und Nachhaltigkeit. In seiner aktuellen Rolle ist Kern dafür verantwortlich, Nachhaltigkeitskriterien in die Finanzierungsaktivitäten der KfW zu integrieren und die neu gebildete Abteilung für Nachhaltigkeitsstrategie weiterzuentwickeln.

Im Jahr 2023 betrugen die Gesamtvermögen der Bank 560,7 Milliarden Euro. Sie stellte 111,3 Milliarden Euro an Entwicklungsfinanzierungen bereit, davon 1,5 Milliarden Euro im Rahmen ihrer Climate Action Campaign für kleine und mittlere Unternehmen. Im Juni 2023 veröffentlichte die Bank Leitlinien zur Nachhaltigkeit, die ein gemeinsames, verbindliches Rahmenwerk für die Integration von Umwelt-, Sozial- und Klimastandards in die Planung, Bewertung und Umsetzung von Finanzkooperationsmaßnahmen definieren. Ein Ziel der Bank ist es, 38% des jährlichen neuen Engagements auf Klimaschutz und Umweltschutz zu konzentrieren, was auch 2023 erreicht wurde (Siehe hier)

Im Interview mit der Hypervereinsbank (Siehe hier, 24,01,2024) betont Jürgen Kern:

„Nachhaltigkeitsdaten werden zwingend erforderlich sein, damit wir fördern können“

und betont, dass zukunftsfähige Geschäftsmodelle vor allem auf transformative Technologien setzen, die ein hohes Risiko mit der Chance auf hohe Renditen verbinden. Solche Technologien, wie Elektromobilität, Wärmepumpen, Solarthermie und Wasserstoffproduktion, bieten langfristig Erfolgspotenzial.

Kern hebt hervor, dass es für Unternehmen wichtig sei, frühzeitig in diese Technologien zu investieren, da sie nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch von regulatorischen Veränderungen und dem wachsenden Bedarf an „grünen” Produkten profitieren werden. Besonders im Bereich der Industrie sieht er gute Chancen, da viele Produktionsanlagen modernisiert werden müssen und so der Übergang zu nachhaltigen Produktionsprozessen erleichtert wird.

Herausforderungen für mittelständische Unternehmen

Trotz dieser Chancen konstatiert Kern, dass viele Unternehmen, insbesondere mittelständische, noch nicht vollständig auf den nachhaltigen Umbau vorbereitet sind. Diese Unternehmen stehen vor der Herausforderung, sowohl neue Berichtspflichten als auch den Umbau ihrer Produktion gleichzeitig zu bewältigen. Die KfW selbst ist darauf angewiesen, dass Unternehmen die erforderlichen Nachhaltigkeitsdaten liefern, um die Förderpraxis gemäß den neuen Vorschriften wie der EU-Taxonomie und der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) anzupassen.

Jörg Eigendorf – Wegweiser der nachhaltigen Transformation bei der Deutschen Bank

 

Jörg Eigendorf, Chief Sustainability Officer, Deutsche Bank

Jörg Eigendorf steht an der Spitze eines der zentralen Zukunftsthemen der Finanzwelt: Nachhaltigkeit. Als Chief Sustainability Officer der Deutschen Bank übernimmt Eigendorf seit 2022 die Verantwortung, die ESG-Strategie der Bank auf das nächste Level zu heben. Bereits in den letzten Jahren zuvor hat Eigendorf als Leiter für Kommunikation, Corporate Social Responsibility und Nachhaltigkeit entscheidende Weichen gestellt. Jetzt konzentriert sich Eigendorf vollständig auf die Aufgabe, die Nachhaltigkeitsstrategie der Deutschen Bank bankweit zu verankern und weiterzuentwickeln.

Vom Kommunikator zum Veränderer

Eigendorf hat nicht nur die ESG-Ausrichtung der Bank mitgeprägt, sondern auch deren Positionierung in gesellschaftspolitischen Fragen gestärkt. „Nachhaltigkeit ist ein Erfolgsfaktor“ betont Eigendorf. Dass Nachhaltigkeit nicht bloß ein Zusatz, sondern Kernstrategie ist, unterstreicht auch Vorstandsvorsitzender Christian Sewing: „Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für unsere Bank und ein zentrales Element in unserer Strategie, die globale Hausbank unserer Kunden zu sein.“

Dabei geht es nicht nur um Chancen im Finanzgeschäft – etwa durch nachhaltige Investments –, sondern auch um die konsequente Stärkung interner Kontrollmechanismen und prozessorientierter ESG-Standards.

Mit dieser Neuausrichtung will die Deutsche Bank ihre Position als verantwortungsvoller Akteur im globalen Finanzsystem weiter festigen. Jörg Eigendorf ist dafür der ideale Brückenbauer zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und wirtschaftlicher Strategie (Siehe hier).

7 Mai 2025 – Die Konferenz „Transformation in Zeiten geopolitischer Veränderungen“ bringt die nachhaltigen Vordenker in Unternehmen zusammen

In der Konferenz „Transformation in Zeiten geopolitischer Veränderungen“ am 7. Mai in Frankfurt am Main nehmen Bettina Petzold und Jörg Eigendorf am zweiten Panel „Unternehmenstransformation aus der Sicht der Unternehmen“ der Konferenz um 10.30 Uhr teil. Jürgen Kern taucht um 14 Uhr mit Stefan Dierks, Director Sustainability Strategy der Melitta Group und Susanne Bregy, Geschäftsführerin der Bundesinitiative Impact Investing in einen Power Talk zum Thema „Die Rolle der Politik und öffentlichen Seite in der Transformation“. Es ist klar: Der Dialog zwischen Finanzierungsinstitutionen, Unternehmen und politischen Entscheidungsträgern ist unvermeidbar und zugleich fundamental– denn nur gemeinsam lässt sich die Transformation erfolgreich gestalten. Sein Sie Teil Wandels und gestalten Sie ihn mit: Auf der Konferenz „Transformation in Zeiten geopolitischer Veränderungen“  haben Sie die Möglichkeit sich mit über 100 Top-Entscheiderinnen aus dem deutschen Mittelstand zu vernetzen. Zudem können Sie sich mit den führenden Köpfen aus Deutschlands innovativsten Unternehmen verbinden und erleben, wie die Transformation unserer Wirtschaft zum Motor für ein starkes, nachhaltiges Europa wird.